Die Evolution sorgte dafür, dass unser Stresssystem beim
Stand unserer frühen Urahnen stehen blieb. Wieso das so ist, konnte ich bis dato noch nirgends finden. Ob das vielleicht damit zusammenhängt, dass wir uns in einer sehr schnelllebigen Zeit auch Ruhezeiten wirklich gönnen?
Betrachten wir uns den Stress aus biologischer Sicht, dann handelt es sich um einen angeborenen Angriffs- und Fluchtreflex. Er ermöglicht uns in Notsituationen schnell zu reagieren. Alle zur Verfügung stehenden Energiereserven werden mobilisiert, damit wir auf große körperliche Belastungen reagieren können.
Betrachten wir uns den Stress aus biologischer Sicht, dann handelt es sich um einen angeborenen Angriffs- und Fluchtreflex. Er ermöglicht uns in Notsituationen schnell zu reagieren. Alle zur Verfügung stehenden Energiereserven werden mobilisiert, damit wir auf große körperliche Belastungen reagieren können.
Was die Evolution übersehen zu haben scheint, führt zu einer Schwächung der rationalen Leistungsfähigkeit. Die Bewertung dessen, was
tatsächlich eine Notsituation ist, erfolgt intuitiv. Dabei handelt unser Gehirn
auf dem Stand unserer Urahnen und definiert erst mal viel mehr als Notsituation.
Dies beinhaltet super schnelle biologische Reaktionen und frei werdende Energie.
Für die Zeit der Dinosaurier war das genial. Nach den Stresssituationen ruhten sich unsere Ahnen aus. Sie genossen das erreichte Ziel oder waren froh, überlebt zu haben.
In der 'modernen' IT gesteuerten Welt nehmen sich jedoch wenige die Zeit für wirkliche Entspannung. In der Folge kommt es zu Regenerationsschwierigkeiten. Diese zeigen sich beispielsweise in Schlafproblemen, Durchblutungsschwierigkeiten, Herzrhythmus- oder Verdauungsproblemen. Was passiert da eigentlich im Körper?
Für die Zeit der Dinosaurier war das genial. Nach den Stresssituationen ruhten sich unsere Ahnen aus. Sie genossen das erreichte Ziel oder waren froh, überlebt zu haben.
In der 'modernen' IT gesteuerten Welt nehmen sich jedoch wenige die Zeit für wirkliche Entspannung. In der Folge kommt es zu Regenerationsschwierigkeiten. Diese zeigen sich beispielsweise in Schlafproblemen, Durchblutungsschwierigkeiten, Herzrhythmus- oder Verdauungsproblemen. Was passiert da eigentlich im Körper?
Drei Phasen
im Ablauf einer Stressreaktion
Grafik: Thorben Wengert_pixelio |
Alarmphase
Unser Körper kommt in die
Alarmphase, wenn Stress auslösende Situationen wahrgenommen werden.
Auslöser von Außen sind z.B.: Lärm, Hitze, Kälte, Verletzungen und Hunger
Auslöser von Innen sind z.B.: Angst, Unter- oder Überforderung, Zeitdruck, aus der inneren Harmonie führende Verhaltens- oder Denkmuster.
Auslöser von Außen sind z.B.: Lärm, Hitze, Kälte, Verletzungen und Hunger
Auslöser von Innen sind z.B.: Angst, Unter- oder Überforderung, Zeitdruck, aus der inneren Harmonie führende Verhaltens- oder Denkmuster.
Reaktionsphase
Kommt es zu seiner Stress-Situation, dann produziert unser Körper jede Menge Hormone. An dieser Stelle stelle ich der Übersicht wegen nur einige vor.Das Kleinhirn signalisiert "Alarm", in der Nebennierenrinde werden Adrenalin für die schnelle Bewegungsfähigkeit und Blutdrucksteigerung erzeugt. Zeitgleich wird Cortisol als "Hallo wach"-Hormon ausgeschüttet. Bei zuviel Cortisol würde unser Blutdruck überdurchschnittlich hoch. Das Herz versucht einen Ausgleich zu schaffen und produziert z.B. atriales Peptid, das die Freisetzung des Cortisols reduziert.
Damit das Blut mit genügend Kraftstoff versorgt wird, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das sorgt dafür, dass genügend Glucose in den Muskeln ankommt und dort zur Verfügung steht. Das sympathische Nervensystem läuft auf Hochtouren.
Unser Körper ist auf maximale Leistung ausgerichtet, und zeigt dies mit
·
steigendem
Blutdruck und Puls
·
Blutzucker
und Blutfettwerte sind erhöht
·
das Blut aus
den äußeren Gliedmaßen fließt in die Muskelbereiche; kalte Finger und Zehen
·
das Gehör
und das Sehvermögen sind gestärkt
·
der Körper
trennt sich von unnötigem Ballast, Blase und Darm entleeren sich
·
alle für
eine Flucht- oder Kampf-Situation nicht benötigten Körperfunktionen wie
Regeneration, Verdauung, reflektierendes Denken werden reduziert oder teilweise
behindert, der Wahrnehmungsfokus liegt auf dem Stressauslöser, andere
Sinneseindrücke treten in den Hintergrund.
Da wir die
erhöhte Hormonproduktion selten wie unsere Ahnen mit körperlicher Aktivität
verarbeiten, zeigen sich die Hormone in Form von Emotionen. Sprichworte wie
"jemand ist hitzköpfig", "Erfolg steigt in den Kopf",
"jemand geht etwas an die Nieren", "was ist dir denn über die
Leber gelaufen" weißen auf dieses Phänomen hin.
Kommt es zu Dauerstress, dann
führt dies zu einer Disharmonie in den körperlichen Abläufen. Organe werden
überlastet und können ermüden. Die Disharmonie zeigt sich emotional und
psychosomatisch mit z.B. Schlafstörungen, emotionalen Extremen (Depression,
Wut), organischen Problemen und/oder DurchblutungsstörungenAnmerkung: Unter der Leitung von Lauri Nummenmaa hat sich eine finnische Forschungsgruppe mit den menschlichen Emotionen befasst und diese experimentell untersucht. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin der nationalen Akademie der Wissenschaften in den USA, PNAS, im Fachmagazin "Proceedings" veröffentlicht. [hier geht es direkt zur Publikation >]
Grafik: Günther Gumhold_pixelio |
Bewältigungsphase
Für die
Bewältigungsphase helfen uns Methoden, mit denen wir unsere innere
Balance leichter finden. Stress sollte nur ein kurzfristiger Zustand sein. Denn ist
beispielsweise eine erhöhte Menge Cortisol im Blut, benötigt unser Körper ca.
zwei Wochen um dieses auf einen harmonischen Normalzustand zu regulieren.
Hilfreich
sind Erholungsphasen einzulegen. Diese können in Form von einfachen
Entspannungsverfahren erfolgen, hierzu zählen progressive Muskelentspannung, PME, (engl.
progressive Muscle relaxation, PMR) , autogenemes Training, AT, Meditationen. Tiefer gehend sind die Methoden rund um tiefenpsychologisches Hypnocoaching.
Mit dem Nutzen von Ruheoasen im Alltag ist vergleichsweise wenig Aufwand verbunden. Die unterstützende Wirkung der Arbeit unseres parasympathischen Nervensystems hat jedoch nachhaltige Folgen. Was fällt dir beim Lesen hier spontan ein? ... .
Doch wie funktionieren Entspannungsverfahren?
Doch wie funktionieren Entspannungsverfahren?
Nehmen wir
das Beispiel des Autogenen Trainings und den einzelnen Übungsschritten der
Grundstufe:
Ruhe
Bei der
Ruhe-Übung wird der Körper informiert, dass es sich hier um eine sichere Zone
handelt. Das parasympathische Nervensystem übernimmt die Steuerung.
Schwere
Die
Schwere-Übung fokussiert die Wahrnehmung nach innen. Das Gefühl der angenehmen
Schwere dehnt sich im Körper aus.
Wärme
Bei der
Wärme-Übung wird der Blutdruck reguliert. Die Wahrnehmung des gleichmäßigen Fließen erfolgt in Form von angenehmer Wärme, die sich im ganzen Körper ausbreitet.
Herz
Die
Organübung mit dem Herzen zeigt sich in der bewussten Wahrnehmung des
individuellen Herzrhythmus, der harmonisch als Puls fühlbar ist.
Atem
Die
Atem-Übung beruht auf dem Wahrnehmen, dass wir eine unbewusste Atmung haben.
Dies führt zu innere Sicherheit. Speziell bei Asthmatikern kann das sehr
hilfreich sein. "Es atmet mich".
Solar plexus
Das
Sonnengeflecht, auch Solar plexus genannt, entspricht einer Nervenansammlung,
die im Körper vorne, zwischen Bauchnabel und unteren Rippenbögen liegt. Der
Fokus auf diesen Bereich unterstützt die Beruhigung aller damit interagierender
Organe. "angenehme Wärme strömt vom Solar plexus in jede Zelle des
Körpers", "angenehme Wärme strömt".
kühle Stirn
Mit der
Bewusstwerdung der kühlen Stirn, dem Fühlen, dass das wirklich funktioniert,
kommt die Sicherheit, dass wir unsere Körperwahrnehmungen mit unserem
Bewusstsein beeinflussen können.
Leitsatzbildung
Leitsätze
entsprechen inneren Zielvorgaben. Wer Leitsätze von anderen Menschen nutzt, mit
denen zwar ein Wunsch, nicht jedoch ein eigenes Ziel verbunden wird, wird
relativ wenig Wirkung spüren. Wird der Leitsatz jedoch aus der individuellen
Innenschau heraus entwickelt, dann können heilsame und mystisch anmutende
Wirkungen zur Realität werden.
Fazit
Stress kann mit Ruheoasen und Entspannungsverfahren leicht reduziert werden. Ob sich jemand dafür die Zeit nimmt, hängt von der individuellen Einstellung zu sich selbst ab. Es steht jedem frei zu warten, bis sich die Stress-Folge-Symptome mit Konzentrationsschwäche, Organ- und/oder Schlafstörungen zeigen. Wer vorbeugen und/oder von Folge-Symptomen wegkommen möchte, hat die Möglichkeit dies mit dem Nutzen von Entspannungsverfahren aktiv zu tun.
Workshops
und Ausbildungsseminare: www.kybkom.de/Seminare
Gerne stehe ich zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
Herzlichst
Karin Pietzek
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