9. Dezember 2015

Macht der Worte (3): Die Gute-Laune-Strategie

Unser Körper nimmt Kälte und Wärme wahr. Das zählt sowohl für die Außen- als auch für die Körpertemperatur. Das Temperaturempfinden dehnt sich auch auf unser Gefühlsleben aus.
Fühlen wir uns abgelehnt, dann wird die Temperatur im Umfeld rau und kalt. Fühlen wir uns angenommen, dann fühlen wir das als angenehm warm. Abhängig von unserem emotionalen Grundmuster, also dem, wie wir uns selbst und uns in unserer Umwelt wahrnehmen, fühlen wir uns.

Bewusst die eigene Wirklichkeit gestalten beginnt mit dem achtsamen, liebevollen Beobachten von sich selbst.


Gefühle sind hausgemacht

Das tolle daran, genauso wie bei einem funktionierenden Temperaturregler, können wir unser Empfinden über die bewusste Wahrnehmung regeln. Mit etwas Übung und Bewusstseinstraining wird es immer einfacher, seine Gefühle aktiv zu beeinflussen.

WICHTIG:
wenn Du nicht in die Verantwortung für dich und deine Worte übernehmen möchtest,
dann höre hier auf zu lesen!


Als Baby kennen wir die Gefühle, die in Zusammenhang mit unseren Grundbedürfnissen stehen, ergänzt durch Lust und Unlust. Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Schuld, Eifersucht und Machthunger sind uns fremd. Sie werden erst im Laufe der Jahre wie lesen und schreiben antrainiert.

Die Gefühle lassen Gedanken zu verbalen Instrumenten werden. Ob gedacht, gesprochen, geschrieben oder gelesen, die Worte haben ihre Kraft.

Genauso wie uns Worte niedermachen können, können sie auch aufbauen. Das positive daran: Wir entscheiden selbst, wie wir mit den Worten umgehen. Konzentrieren wir uns auf das Defizit, die Ressource oder die Fülle?

Mit hilfreichen Fragen können wir uns und unsere Wahrnehmung selbst überprüfen:

- Was würde ich tun, wie würde ich mich verhalten, wenn jemand mit dieser (meiner) Fragestellung zu mir käme?
- Worüber könnte ich mich im Moment freuen, wenn ich das wirklich möchte?
- Wofür erlebe ich das?Was kann ich aus dem aktuell erlebten Ereignis für meine Zukunft lernen?

Ein Beispiel aus dem Alltag
Stelle dir vor, du suchst dein Schlüsselbund mit Wohnungs- und Autoschlüssel. Die Zeit sitzt dir im Nacken, du musst zu einem Termin. Wie reagierst du?
Nutzt du die Chance um dich nieder zu machen, vor dich hin schimpfend den Schlüsselbund zu suchen? - oder atmest du erst tief durch, machst einen Moment etwas anderes um kurz darauf zu überlegen, wann du den Schlüsselbund zum letzten Mal bewusst gesehen hast?

Gute Laune Strategie 

Stelle dir die für die jeweilige Situation passende Fragen, damit du zu deiner Lösung findest.

Im Beispiel mit dem Schlüssel war es zuerst ein "sich distanzieren von einer Stress-Situation" um sich anschließend auf das Finden des Schlüssels zu konzentrieren.

Sicher ist dir der Unterschied schon aufgefallen:  Du fokussierst dich auf das Finden, das Suchen ist eine andere Richtung.

Anstelle dich selbst kleiner zu machen, kannst du dir Fragen stellen, die dich zielorientiert zu deinem Wunschergebnis führen.
Genieße den Weg zu deinen Lösungen und werde dir bewusst, jedes Wort hat einen Auslöser und eine Wirkung. Formuliere daher deine Fragen so, dass sie dich aufbauen.

Du bist Regisseur in deinem Leben, niemand anderes. So wie du dich siehst, verhältst du dich. So wie du dich verhältst, wirst du vom Umfeld wahrgenommen. Gibt es dazwischen (zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung) eine Diskrepanz, darfst du dir bewusst werden, wofür du Theater spielst. Was gibt dir deine Inszenierung?
Wenn es das ist, was du dir wünschst und du dich wohl dabei fühlst, dann bist du auf dem Weg zu dir. Wenn es etwas anderes als "gute Laune" und Wohlgefühl ist, dann hängst du vielleicht noch in alten Verhaltensmustern fest. Beobachte deine Gefühle und Worte. Visualisiere dir dein Wunschbild von dir und lebe so, dass du diesem Wunschbild möglichst nahe kommst und übernehme die Verantwortung für dein Leben.
Das beinhaltet auch: wenn du kein Geld hast und dir wünschst Millionär zu sein, dann gib auf dein Geld acht und frage dich, was hat ein Millionär durch sein Geld und welche emotionalen Bedürfnisse stehen dahinter. Wie und in welchen Bereichen kannst du dir in deinem Leben die gleichen emotionalen Bedürfnisse erfüllen?

Viel Spaß bei der Umsetzung wünscht dir


Karin

Karin Pietzek
www.kybkom.de


8. Dezember 2015

Macht der Worte (2)

Während in Teil 1 ein wenig auf allgemeine Zusammenhänge eingegangen wurde, möchte ich in Teil 2 des Blogs noch konkreter werden.
Worte haben -ob sie nur gedacht oder auch ausgesprochen wurden- eine Wirkung. Wenn wir sie denken, dann wirken sie auf unser Verhalten und unsere Ausstrahlung. Wenn wir sie dazu noch aussprechen, dann wirken sie auch beim Gegenüber.
Im Internet kursiert eine Weisheit, deren ursprüngliche Herkunft nicht wirklich klar ist:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte,
achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Handlungen,
achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten,
achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter,
achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Obwohl wir genau diesen Spruch mit der Herkunftsquelle "Talmud" an unserer Flur-Wand haben, fehlt mir etwas. Je häufiger ich den Spruch las, umso mehr beschäftigte mich die Frage:

Sind es wirklich die Gedanken, die zuerst kommen?

Mit meiner Erfahrung als Aufstellungsleiterin und Hypnose-Beraterin weiß ich, dass das Gefühl zuerst kommt. Es formt die Wahrnehmung und damit auch die Gedanken. Alleine etwas denken, ist erst ein Mal neutral. Doch das Gefühl bei den Gedanken gibt den Worten ihre Färbung. Es handelt sich dabei sowohl um das Gefühl beim Aussprechen der Gedanken, als auch das Gefühl dessen, der die Worte hört.

Gleichzeitig haben Worte auch mehrere Schwingungsebenen. Ich ging in Teil 1 bereits ein wenig darauf ein.

Schauen wir uns das Wort "gleichzeitig" genauer an:
Gleich = glei(s) -> also eine Richtung vorweisend
               eich(en) -> etwas eichen umfasst die Qualitätsprüfung und Kennzeichnung nach Eichvorschriften im Rahmen einer vordefinierten Gesetzmäßigkeit
               Eiche -> die Eiche ist ein sehr alter Laubbaum mit ungewöhnlicher Insektenvielfalt
Zeit =     Ze(h) -> ein bewegliches Glied am Ende des Fußes
               ei ->  in der Kindersprache ein Ausdruck der Zärtlichkeit, z.B. ei machen.
               Ei -> befruchtete oder nicht befruchtete biologische Keimzelle
               it -> Abkürzung von z.B. item, das Synonym mit auch, ferner, ebenso, ebenfalls ist
ig =         ig -> drückt den Zustand einer Beschaffenheit oder einer Eigenschaft aus

Bringen wir die Bedeutungen in einen Einklang, dann ergibt sich daraus der Wert für "gleichzeitig":
ein Qualitätsmerkmal mit ungeheurer Vielfalt für eine bewegliche Einheit, aus der viel wachsen kann, die beim Benennen einen Zustand beschreibt.

Was bringt uns das Wissen um die Macht der Worte und
die Vielfalt der in ihnen wohnenden Ebenen?


Es ist das Wissen um die dahinterstehenden Verbindungen. Bereit für ein kleines Experiment?
(1) Überlege welche Worte du verwendest, wenn du traurig, demotiviert/enttäuscht, deprimiert bist. Welche Situationen fallen dir dazu ein?
Schreibe dir kurze Stichworte dazu auf.
(2) Ändere deine Sitzposition. Nimm deine Notizen und schreibe auf einem anderen Blatt auf, wie du dich fühlst, wenn du glücklich, motiviert bist, wenn du etwas großartig findest.
(3) Ändere erneut deine Sitzposition. Fühle in dich hinein, welche Gefühle nimmst du wahr, wenn du nicht gefrustet bist, wenn du nicht deprimiert bist? .... Genau, der erste Impuls geht in Richtung dessen, was du vermeiden möchtest. Etwas "nicht" fühlen fokussiert die Aufmerksamkeit auf das, was vermieden werden soll. Achte auf deine Gedanken.

Wenn wir starke Gefühle haben, die dazu passenden Gedanken denken, dann verstärkt sich die Wirkung.
Haben wir die gleichen starken Gefühle und denken in einer Negierung, dann schwächt das die Wirkung.


Im nächsten Blog stelle ich dir die Gute-Laune-Strategie vor.

Herzliche Grüsse

Karin

Karin Pietzek
www.kybkom.de



7. Dezember 2015

Macht der Worte (1)

Die Macht der Worte, Sprachpsychologie, Linguistik
Als Dozentin an der Uni Konstanz hatte ich vor ein paar Jahren ein Gespräch mit einer Studentin. Sie studierte Soziolinguistik. Auf meine Nachfrage weswegen sie das machte, erhielt ich die Antwort "weil ich sonst nirgends untergekommen wäre." Den Studiengang fand sie in sich als total unsinnig. Nachdem ich ihr die Bedeutung der Sprachpsychologie und insbesondere der Soziolinguistik aus Sicht des Marketing erklärt hatte, wurde sie sehr nachdenklich. Ihre Sicht zum Studium veränderte sich, es wurde zielführend, sinnvoll, sie konnte zukünftig darauf aufbauen.

Die Macht der Worte


Was ein Sender (Sprechender) sendet kann etwas anderes sein, als das was ein Empfänger als gehört wahrnimmt. Vermutlich kennen Sie die Kommunikationsebenen: Inhaltsebene, Prozessebene, Beziehungsebene. Doch darauf möchte ich in diesem Blog nicht eingehen.
Mindestens genauso interessant wie die Kommunikationsebenen finde ich die Beobachtung der eigenen Sprache und das achtsame Wahrnehmen.

Beispiel: Eine Kundin von mir erzählte von ihrem 'Groll' gegen ihren Vater. Sie, eine sehr gepflegte Dame mittleren Alters, die offensichtlich Wert auf ihre Erscheinung und Auftreten legte, ändert sich in ihrem Verhalten abrupt, sobald es um ihren Vater ging. Ihr Gesicht drückte Ekel aus und sie sprach in Fäkalsprache. Alles sei 'scheiße', er wäre ein 'Arschloch'.  Er habe sie nie wirklich gesehen, das sei auch heute noch so. Sie gab ihm die Schuld an den Niederlagen in ihrem Leben.
Die Fäkalsprache gab mir einen Hinweis auf ein tiefenpsychologisches Ereignis in der analen Phase . Das ist die Phase, in der wir lernen, dass es ein Ich und ein Du gibt. Altersmässig ungefähr kurz vor dem zweiten bis Mitte des dritten Lebensjahrs.
Während einer hypnosystemischen Sitzung erinnerte sie sich, dass sie nur ihre Mutter als präsent wahrgenommen hatte. Der Vater sei wenig zuhause gewesen. Der Grund war schnell gefunden: er arbeitete als Service-Techniker und war häufig unterwegs. Wenn er zuhause war, dann wollte er seine Ruhe haben, schlafen oder mit der Mutter alleine sein.
Der von der Kundin beschriebene Groll beinhaltet den Wortteil roll. Daher schauten wir auch nach, was die Kundin damit assoziierte. Sie erkannte, dass -sobald der Vater in der Familie sichtbar wurde- eine Kälte-Front auf sie zurollte, die ihr Angst machte und sie blockierte. Daraus entwickelte sie später, dass sie nach der väterlichen Wärme bei Männern suchte. Die jedoch nirgends fand, da nur Männer mit ähnlichem Verhalten wie ihr Vater, für sie interessant schienen. Was zur Folge hatte, dass sie drei Mal geheiratet hatte und aktuell wieder in Scheidung lebt.
In den hypnosystemischen Sitzungen erkannte sie ihren Weg zu sich. Im Moment ist sie dabei, diesen Weg zu sich und für sich zu erkunden. Das ist nicht immer einfach, denn nun fehlt der Buh-Mann. Sie übernimmt die Verantwortung für sich und findet in sich, ihre Antworten auf aktuelle Lebensfragen. Dabei beobachtet sie sich und ihr Bewertungsmuster und übt sich spielerisch in der Nutzung von Euphemismen.

Euphemismen

Als Kinder lern(t)en wir alle Tabuwörter, 'böse' Wörter, die niemand sagen darf. Nutzen wir diese dennoch, dann lösen sie in unserem Körper Stresssymptome aus. Ein Kreislauf kann beginnen, der relativ leicht über die Beobachtung und vor allem Veränderung der eigenen Sprache unterbrochen werden kann.
Euphemismen sind Stilmittel, mit denen wir die gleiche Bedeutung ansprechen, sie jedoch anders formulieren. Im Ergebnis wird das, was zum Ausdruck kommt, als weicher vom Umfeld wahrgenommen.

Beispiele für Euphemismen:
Bildungsfern <-> statt dumm
Nullwachstum <-> statt Stagnation
Mimikfältchen <-> statt Falten
Kostenintensiv <-> statt teuer
extravertriert <-> statt vorlaut

Sprache und damit verbundene Konzepte

Eltern bringen ihren Kindern bestimmte Sprachformen bei. Wortwahl, Grammatik und die Nutzung der verschiedenen Zeitformen ermöglichen den Kindern im späteren Leben leichter und kreativer mit Sprache umzugehen.

Beispiel - Waldspaziergang:
Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit einem Kind im Wald spazieren. Sie hören es hier rascheln, dort knistern, weiter vorne fällt ein Tannenzapfen klatschend in eine Pfütze. In dem Sie, als Erwachsene/r die Ereignisse in ihrem Umfeld wahrnehmen und beispielsweise in eine Spaziergang-Geschichte verpacken, umso lieber wird das Kind in den Wald gehen und seine Umgebung achtsam betrachten. Gleichzeitig schult es die Kreativität des Kindes. Ein Blatt wird plötzlich vom Wind sanft auf den Boden getragen, eine Feder tanzt in der Luft vorbei, während die Grillen  ihr Lied auf der Wiese spielen. ... erinnern Sie sich an ihren letzten Spaziergang, was fällt Ihnen dazu ein?

Beispiel - Worte für die Sinne:
Kennen Sie Romane, bei denen Sie beim Lesen in die phantastische Welt des Autors eintauchen? Innere Bilder scheinen die Realität der gelesenen Worte erlebbar zu machen. Die dramatische Verfolgung von jemandem lässt ihren Puls höher schlagen, das rührende Liebesgeständnis eines Teenies an seine erste Freundin bringt sie zum Schmunzeln. Die inneren Bilder sind wunderbar lebendig, sie befinden sich in einem hypnotischen Zustand.
Gleiches passiert in Hypnose. Alltagseindrücke treten in den Hintergrund, die Aufmerksamkeit wird auf bestimmte Ereignisse fokussiert. Vergangenes kann auch in Symbolen visualisiert und emotional bearbeitet werden.

Heuristik - Vorsicht Vorurteil

Heuristiken sind verkürzte kognitive Operationen, mit deren Hilfe wir schnelle Schlussfolgerungen ziehen können. Beispielsweise beim Autofahren, wenn jemand vor uns bremst, dann sollten wir nicht erst überlegen müssen, welche Hand und welcher Fuß sich in welcher Reihenfolge bewegen sollte, um auch zu bremsen.
Heuristiken werden auch gerne in der Sprache genutzt, z.B. bei Überschriften. Was verbinden Sie mit "Fouls, Pfiffe und Fehlentscheidungen"? Abhängig von ihrer bevorzugten Sportart wird ihre Antwort in die entsprechende Richtung gehen.
Der Vorteil des schnelleren Denkens liegt klar auf der Hand. Gleichzeitig haben wir eine sehr große Gefahr, denn Urteilsfehler und Vorurteile können unsere Wahrnehmung genauso schnell prägen.

Hand aufs Herz, wie reagieren Sie auf jemanden, der ihnen stotternd oder stark lispelnd erzählt, dass er/sie mehrere Sprachen spricht. Trauen Sie das dem entsprechenden Menschen zu?
Vorsicht, Sprechstörungen sind etwas ganz anderes als Probleme mit der Sprache oder gar der Intelligenz.

Etymologie


Beim Recherchieren für diesen Blog-Beitrag kam ich auch auf den Begriff "Etymologie". Obwohl mir das, was es bedeutet schon lange bekannt ist und ich es auch in meiner Praxis nutze, ist der Begriff für mich neu. Er beschreibt die in einem Wort angelegte "Wahrheit", die mit Hilfe von Ähnlichkeiten zu anderen Wörtern eine erweiterte Auskunft über die ursprüngliche Wortbedeutung ermöglichen.

Ein Beispiel nannte ich bereits im Absatz "Die Macht der Worte":
Groll -> in ihm ist 'roll' enthalten. Also aufrollen, zu rollen, abrollen, rollen. Was verbinden Sie mit Groll und mit rollen/Rollen?

Weitere Beispiele:
Nachrichten: nach etwas richten, nach: hin (Richtungsangabe), richten: ausrichten, anrichten, Gericht (Meinungsbildung), verrichten, ....

Welche Beispiele fallen Ihnen ein?

Metaphern 

Metaphern sind rhetorische Figuren, die etwas in einer übertragenen Bedeutung beschreiben.

Beispiele:
- visuell:  Sie schauen in das Zimmer eines Jugendlichen und stellen fest "das sieht aus wie in einem Saustall."
Vermutlich würde ein Landwirt, der Schweine züchtet, diese Metapher nicht nutzen.

- Glaubwürdigkeit: "Wenn meine Verse meine Zehen überholt, dann stimmt deine Aussage."

- emotional: "Mir läuft ein Schauer über den Rücken".
Abhängig davon was jemand mit einem Schauer verbindet, wird die Aussage verstanden.

Metaphern hängen unmittelbar mit der Bedeutung zusammen, die in Verbindung gebracht wird. Lera Boroditsky, Kognitionswissenschaftlerin der Stanford University, veröffentlichte eine Untersuchung, in der ein Text das Kriminalitätsproblem beschrieb. Dabei wurde ein Mal die Kriminalität als "wildes Tier" bezeichnet und ein anderes Mal als "Virus". Aufgabe der Versuchspersonen war, Lösungen zu finden, wie die Kriminalität in diesem Ort reduziert werden könnte.
Im Ergebnis wurde sichtbar, dass die Probanten, denen die Assoziation mit dem wilden Tier präsentiert wurde, in der Kriminalprävention mit Kriminellen vorgingen, als seien sie wilde Tiere. Während die Probanten, denen die Metapher des Virus für Kriminalität gezeigt wurde, in die Ursachen-Forschung gingen und die Ursache der Kriminalität lösen wollten.

Stellt sich die Frage: Wie sehe ich meine Umwelt? Welche Vergleiche trage ich in mir? Wenn ich an jemanden oder an eine Sache denke, was würde dem Menschen oder der Sache entsprechen? Welche Metapher kommt als erstes?
Dieses Vorgehen kann helfen, sich selbst und seine Einstellung zur Umwelt in einem ganz neuen Licht zu sehen.

Ich wünsche viel Spass bei der Selbstbeobachtung und beim Testen.

Mit herzlichen Grüßen

Karin Pietzek

kybkom.de
info@kybkom.de



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