8. Dezember 2015

Macht der Worte (2)

Während in Teil 1 ein wenig auf allgemeine Zusammenhänge eingegangen wurde, möchte ich in Teil 2 des Blogs noch konkreter werden.
Worte haben -ob sie nur gedacht oder auch ausgesprochen wurden- eine Wirkung. Wenn wir sie denken, dann wirken sie auf unser Verhalten und unsere Ausstrahlung. Wenn wir sie dazu noch aussprechen, dann wirken sie auch beim Gegenüber.
Im Internet kursiert eine Weisheit, deren ursprüngliche Herkunft nicht wirklich klar ist:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte,
achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Handlungen,
achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten,
achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter,
achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Obwohl wir genau diesen Spruch mit der Herkunftsquelle "Talmud" an unserer Flur-Wand haben, fehlt mir etwas. Je häufiger ich den Spruch las, umso mehr beschäftigte mich die Frage:

Sind es wirklich die Gedanken, die zuerst kommen?

Mit meiner Erfahrung als Aufstellungsleiterin und Hypnose-Beraterin weiß ich, dass das Gefühl zuerst kommt. Es formt die Wahrnehmung und damit auch die Gedanken. Alleine etwas denken, ist erst ein Mal neutral. Doch das Gefühl bei den Gedanken gibt den Worten ihre Färbung. Es handelt sich dabei sowohl um das Gefühl beim Aussprechen der Gedanken, als auch das Gefühl dessen, der die Worte hört.

Gleichzeitig haben Worte auch mehrere Schwingungsebenen. Ich ging in Teil 1 bereits ein wenig darauf ein.

Schauen wir uns das Wort "gleichzeitig" genauer an:
Gleich = glei(s) -> also eine Richtung vorweisend
               eich(en) -> etwas eichen umfasst die Qualitätsprüfung und Kennzeichnung nach Eichvorschriften im Rahmen einer vordefinierten Gesetzmäßigkeit
               Eiche -> die Eiche ist ein sehr alter Laubbaum mit ungewöhnlicher Insektenvielfalt
Zeit =     Ze(h) -> ein bewegliches Glied am Ende des Fußes
               ei ->  in der Kindersprache ein Ausdruck der Zärtlichkeit, z.B. ei machen.
               Ei -> befruchtete oder nicht befruchtete biologische Keimzelle
               it -> Abkürzung von z.B. item, das Synonym mit auch, ferner, ebenso, ebenfalls ist
ig =         ig -> drückt den Zustand einer Beschaffenheit oder einer Eigenschaft aus

Bringen wir die Bedeutungen in einen Einklang, dann ergibt sich daraus der Wert für "gleichzeitig":
ein Qualitätsmerkmal mit ungeheurer Vielfalt für eine bewegliche Einheit, aus der viel wachsen kann, die beim Benennen einen Zustand beschreibt.

Was bringt uns das Wissen um die Macht der Worte und
die Vielfalt der in ihnen wohnenden Ebenen?


Es ist das Wissen um die dahinterstehenden Verbindungen. Bereit für ein kleines Experiment?
(1) Überlege welche Worte du verwendest, wenn du traurig, demotiviert/enttäuscht, deprimiert bist. Welche Situationen fallen dir dazu ein?
Schreibe dir kurze Stichworte dazu auf.
(2) Ändere deine Sitzposition. Nimm deine Notizen und schreibe auf einem anderen Blatt auf, wie du dich fühlst, wenn du glücklich, motiviert bist, wenn du etwas großartig findest.
(3) Ändere erneut deine Sitzposition. Fühle in dich hinein, welche Gefühle nimmst du wahr, wenn du nicht gefrustet bist, wenn du nicht deprimiert bist? .... Genau, der erste Impuls geht in Richtung dessen, was du vermeiden möchtest. Etwas "nicht" fühlen fokussiert die Aufmerksamkeit auf das, was vermieden werden soll. Achte auf deine Gedanken.

Wenn wir starke Gefühle haben, die dazu passenden Gedanken denken, dann verstärkt sich die Wirkung.
Haben wir die gleichen starken Gefühle und denken in einer Negierung, dann schwächt das die Wirkung.


Im nächsten Blog stelle ich dir die Gute-Laune-Strategie vor.

Herzliche Grüsse

Karin

Karin Pietzek
www.kybkom.de



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